Ist es denn tatsächlich schon so lange her? Ja, Dragon’s Dogma erschien tatsächlich noch zu Zeiten von Xbox 360 und Playstation 3 (2012). Ein Jahr später erfolgte mit Dark Arisen eine Erweiterung. Die wurde dann auch auf die neue Generation und den PC portiert und ist auch heute noch käuflich zu erwerben. Man merkt ihr das stolze Alter aber an. Trotz des großen Erfolges lies uns Capcom aber auf eine Fortsetzung vergeblich warten. Stattdessen versuchte man sich an einem Online-Ableger, der aber nur in Japan erschien – und mittlerweile auch schon wieder eingestellt wurde.
12 Jahre später ist es nun also endlich soweit: wir sind wieder da! Wer wir sind? Natürlich der Erweckte (Arisen) der zusammen mit Wesen aus einer anderen Dimension (Pawns) große Monster verkloppt und jagt auf einen Drachen macht, der ihm sein Herz gestohlen hat.Gut, das kennen wir noch aus dem ersten Teil. Da hat man das Rad der Handlung also nicht neu erfunden. Dafür ist die Welt um ein vielfaches gewachsen und deutlich hübscher anzusehen. Auch viele der Monster sind Veteranen bereits bekannt. Man ergötzt sich aber an den vielen Details, jedenfalls so lange, bis das Monster einen auf’s Maul haut. Ziemlich herzlos von denen. Dabei fehlt doch uns dieses Organ.
Unseren Erweckten und den Chef-Pawn dürfen wir (wie im Vorgänger) selbst gestalten. Schon damals war der Charaktereditor extrem umfangreich und erlaube Dinge, die in keinem anderen möglich waren. Daran hat sich auch 2024 nichts geändert. Bevor uns die Monster erschlagen, erschlägt uns Capcom mit den vielen Möglichkeiten unser digitales Alterego anzupassen. Dabei ist das Erscheinungsbild nicht nur visuell, sondern auch spielerisch relevant. Muskulöse und große Charaktere können mehr tragen und härter zuschlagen, als keine und schmächtige. Die sind dafür aber deutlich agiler und geschickter.
Zum Spielstart entscheiden wir uns auch für eine erste Profession (Klasse). Davon gibt es diesmal vier, eine mehr als im ersten Teil. Doch wie auch schon in diesem bekommen wir im Laufe des Abenteuers die Möglichkeit, uns weiter zu spezialisieren bzw. Kombinationen aus Klassen freizuschalten. Neu ist der Fernkämpfer, der mit Pfeil und Bogen aus sicherer Entfernung agiert. Logisch, dass man da ein paar mächtige Pawns in der ersten Reihe für braucht, die die Gegner auf Distanz halten. Andrerseits empfiehlt es sich als Kämpfer in der ersten Reihe für Ablenkung durch Magie und Fernkampf zu sorgen und entsprechende Pawns zu rekrutieren.
Das alles klingt nicht neu. In der Tat ist Dragon’s Dogma 2 eine sanfte Evolution des Vorgängers, was aber nicht bedeutet, dass auf neue Inhalte und Ideen sowie spielerische Verbesserungen verzichtet wurde. Dazu zählen beispielsweise die Fraktionen in der Spielwelt, die auf unser Handeln unterschiedlich reagieren. So können sie uns unterstützen oder verhalten sich uns sogar feindlich gegenüber. Durch Erfüllen von Fraktionsaufgaben können wir das beeinflussen und uns so den einen oder anderen Vorteil erspielen. Zwingend ist das aber nicht. Wir können sie auch komplett ignorieren und uns anderen Dingen in der Spielwelt widmen. Doch das Finale werden wir wohl nur mit der Unterstützung einer Fraktion erreichen.
Was das Finale ist? Ohne es selbst bislang gesehen zu haben, vermute ich doch stark, dass wir dem Drachen das Feuer auspusten müssen und so unser Herz wiedererlangen. War im ersten Teil so, wird im zweiten wohl nicht anders sein. Doch wie heißt es in diesem Falle so schön: Der Weg ist das eigentliche Ziel – und der ist lang und ereignisreich!
Dragon’s Dogma 2 kostet ca. 70 € und ist für PC, Playstation 5 und Xbox Series X|S ab 22. März erhältlich. Wer schnell ist uns es im Handel vorbestellt, der bekommt auch ein schickes Steelbook dazu.
Link: www.dragonsdogma.com/2/de/ |