Dieses Jahr erschien mit Syberia: The World Before der vierte Ausflug in die Abenteuerwelt von Benoit Sokal, der im Mai 2021 nach langer Krankheit verstorben ist. Ich möchte aber mit Euch zu den Anfängen zurückreisen und Euch das erste Syberia empfehlen. Dies ist nämlich ein durchaus spielenswerter Klassiker, der vor 20 Jahren erschienen ist.
Wir schlüpfen in die Rolle von Kate Walker, einer jungen Anwältin aus New York, die den Verkauf einer Automatenfabrik in den Alpen vollziehen soll. Was nach einem gewöhnlichen und unkomplizierten Auftrag klingt, entpuppt sich als Auftakt einer fantastischen und abenteuerlichen Reise.
Die Welt, die Benoit Sokal erschaffen hat, würde man heute wohl zum „Steampunk“ zählen. Tatsächlich werden die fantastischen Maschinen aber mit Uhrwerken angetrieben, nicht mit Dampfkraft. Somit ist es also „Clockpunk“, oder? Egal wie man es auch nennen mag, die Welt kreuzt Realität mit Fantasie -und das macht Syberia erstaunlich gut!
Obwohl das Spiel schon zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, sind die Schauplätze auch heute noch ein Augenschmaus. Lediglich das alte Seitenverhältnis von 5:4 das damals üblich war, sorgt auf modernen Bildschirmen für schwarze Ränder. Aber das kann man durchaus verschmerzen. Das Spiel ist komplett auf Deutsch und Englisch spielbar, es kann aber sein, dass es in einigen Shops nur eine Sprachvariante gibt.
Ich kenne das Spiel zwar schon seit Release, aber ich habe es tatsächlich erst letztes Jahr endlich mal gespielt. Eigentlich für das Zine, aber da ist ja nicht viel mit Schnee und Eis 😀
Es hat natürlich die üblichen Probleme alter Point & Clicks (kein 16:9, teils Inkompatibilitäten/Bugs auf neuen Systemen, teils fragwürdiges Rätseldesign), aber es versprüht auch heute noch einen gewissen Charme, dem man sich schwer entziehen kann. Ich brauchte zwar einen Guide und habe mich gelegentlich etwas geärgert, aber am Ende habe ich es doch ins Herz geschlossen und kann verstehen, dass es heute bei Genre-Fans Kultstatus hat.